Biomacht

Innerhalb des Machttypus* der Biomacht differenziert Foucault in „Der Wille zum Wissen. Sexualität und Wahrheit 1“ (1976) zwischen den Disziplinen, die sich auf den Körper des Einzelnen richten und diesen disziplinieren, und der Biopolitik der Bevölkerung, d. h. der Regulierung des Bevölkerungskörpers mittels Hygiene, Geburtenkontrolle, Gesundheitspolitik etc. Das verbindende Element Continue reading “Biomacht”

Topologische Figuren bei Merleau-Ponty lacanianisch gelesen

In den Werken von Guy-Félix Duportail findet sich die bisher einzige systematische Dialogisierung der sowohl bei Merleau-Ponty als auch bei Lacan auftauchenden topologischen Figuren wie dem Wirbel (tourbillon), der Verwindung (torsion) und der Falte (pli) in ihren jeweiligen Beschreibungen von Subjektivität und Körperlichkeit. Haupthypothese Duportails Continue reading “Topologische Figuren bei Merleau-Ponty lacanianisch gelesen”

Leib als Medium

In der Phänomenologie der Leiblichkeit gilt der Leib als Medium. Das trifft ganz besonders auf die Phänomenologie Maurice Merleau-Pontys zu. So charakterisiert beispielsweise Bernhard Waldenfels den Leib bei Merleau-Ponty als „Medium des Weltlebens und Verankerung in der Welt“ (Waldenfels 1980, 36). Merleau-Pontys eigene zentrale Bestimmung des Leibes als Continue reading “Leib als Medium”

Immunisierung

Nach Emily Martin, Donna Haraway und Roberto Esposito ist das Immunsystem* als flexibles Netzwerk verstanden heute eines der zentralen Modelle, wonach Selbst und Nichtselbst, Eigenes und Fremdes interpretiert werden (Martin 1998; Haraway 1995; Esposito 2004; Lemke 2000). Im „immunologischen“ Modell, so Lemke, wird das Immunssystem und der Körper zu Continue reading “Immunisierung”

Anonymität

Die Anonymität ist bei Merleau-Ponty ein strukturelles und konstitutives Merkmal der Wahrnehmung. Dieses Merkmal hängt eng mit dem Merkmal der Unbestimmtheit aller Wahrnehmungserfahrungen zusammen. Beide Aspekte – Anonymität und Unbestimmtheit – ziehen sich durch das ganze Oeuvre Merleau-Pontys. Verantwortlich für die Anonymität zeichnet die Horizontstruktur der Erfahrung, der zufolge Continue reading “Anonymität”

Instinkt (instinct)

Foucault* zeigt in seiner Vorlesung „Die Anormalen“ (Foucault 1974/75), wie im 19. Jahrhundert Verbrechen und Monströsität im Zuge einer Pathologisierung einen engen Konnex eingegangen sind und die Psychiatrie sich konstituieren konnte als Gestalt einer „öffentlichen Hygiene“, die die Gesellschaft vor „gefährlichen Individuen“ schützen sollte (Foucault 1974/75, S. 155). Der Wahnsinn wurde als Krankheit und Gefahr codiert und der Verbrecher als mit einer monströsen und Continue reading “Instinkt (instinct)”