Sehr grob (und durch Herausarbeitung einzelner Bezugnahmen zu ergänzen) lässt sich mit Shuli Barzilai (1999) sagen: Die Thematisierung des mütterlichen Körpers bei Lacan erfolgt einerseits im Kontext von Verweisen auf Melanie Klein, andererseits in einer noch ausdrücklicheren Bewegung der Abhebung: das, worauf das Subjekt angewiesen sei, ist Lacans frühem und mittlerem Lehren zufolge viel mehr der Phallus als der mütterliche Körper.
Spannend ist auch das Schicksal des mütterlichen Körpers in der Lacan-Rezeption. Es lässt sich die Tatsache, dass Barzilais lesenswerte Studie deutlich weniger Resonanz hervorgerufen hat als so manche (redundante) Phallusspekulation, als Fortführung einer Verwerfung begreifen, die dem mütterlichen Körper (bei Lacan und möglicherweise – um mit Irigarays Ansätzen aus den 1970ger Jahren zu argumentieren – darüber hinaus in der Kultur, in der wir leben) zuteil wird.
Man(n) räumt diesem Körper lieber in der Kunst einen Platz ein.
Barzilai, Shuli (1999): Lacan and the Matter of Origins. Stanford: Stanford University Press.
auch turnheim schreibt in “mit der vernunft schlafen”, s. 109-111, darüber wie schlecht die mutter, das “krokodil”, bei lacan wegkommt und macht einige gute kritiken. die mutter wird mal wieder “ein im sinnlichen schwelgendes ungeheuer” und der vater zu “geist” – dagegen macht turnheim mobil.